Bodenarbeitskurs mit Dr. Alfonso Aguilar

Schon zum 3. Mal (immer mit einem anderen Pferd) nahm ich im April 2009 am Bodenarbeitskurs  auf der Reitanlage des Ausbildungsstalles Leckebusch in Nümbrecht teil. 

Dieses Mal hatte ich meine junge Araber-Berberstute Elziza ait Azzayani dabei, die gerade 4 Jahre geworden war. Sie war auf dem Gestüt Azzayani  auf die Bodenarbeit vorbereitet worden, und ich hatte den letzten Winter über immer mal mit ihr geübt. Aber die neuen Übungen in der fremden Umgebung  stellten sie und mich vor ganz neue Herausforderungen -  so ganz locker  und flüssig waren die Übungen und der Parcours für sie nicht zu bewältigen! Und außerdem musste ich mich auch selbst in meinen Techniken und der Körperhaltung korrigieren.

Elziza ist noch zögerlich, aber sie kennt diesen Vorhang von zu Hause…
Elziza ist noch zögerlich, aber sie kennt diesen Vorhang von zu Hause…
 …und so geht sie dann auch brav hindurch.
…und so geht sie dann auch brav hindurch.

Dies war der erste Aufbaukurs in Deutschland, jedoch waren die Übergänge zum Anfängerkurs fließend, was mir als „Fortgeschrittener“ und meinem Pferd als Anfänger sehr entgegenkam.  Die Grundzüge der Bodenarbeit und den Umgang mit Parelli-Seil, Carrot-stick bzw. Zirkuspeitsche sollte das Pferd schon kennen. Aufbauend auf den Basiskurs standen nun die Verfeinerung der Hilfengebung, ein anspruchsvollerer Parcours,  der auf Wunsch auch geritten werden konnte und fortgeschrittene Liberty-work im Mittelpunkt. Und wer wollte, konnte auch noch mal Verladen auf einen fremden Anhänger üben.  Meine sonst recht gelassene junge Stute hat einiges lernen können, z.B. dass man beim Rückwärtsgehen nach unten am besten langsam geht. Dieser Lerneffekt  hat ihr beim Ausladen zu Hause geholfen. Nun sind schon einige Tage seit dem Kurs vergangen und immer noch ist eine nachhaltige Wirkung zu spüren. Wir sind noch enger zusammen gewachsen, sie hört mir im Training länger und konzentrierter  zu und  hat vielleicht auch mehr Vertrauen in sich selbst und mich.

Elziza ist konzentriert beim Durchschreiten von Engpässen, die auch noch mit Plastik verziert wurden.
Elziza ist konzentriert beim Durchschreiten von Engpässen, die auch noch mit Plastik verziert wurden.

Ich schätze Alfonso Aguilar sehr wegen seiner unglaublich geduldigen und menschlich netten Art zu Mensch und Tier. Keinerlei Starallüren und niemals schaut er auf die Uhr, wenn er sich mit einem Menschen oder einem Pferd mit speziellen Problemen selbst nach Kursende beschäftigt.

Die Anlage Leckebusch ist sehr angenehm, und man kann diesen kleinen Kurzurlaub genießen. Die Unterkünfte auf dem Hof waren für Mensch und Pferd günstig. Frau Petra Roth-Leckebusch  ist unter Westernreitern bekannt und geschätzt. Man kann auch sie in allen Fragen von Haltung und Umgang mit Pferden ansprechen. Sie verfügt als langjährige Züchterin von Westernpferden, Pferdewirtschaftsmeisterin und Ausbilderin von Pferden, aber auch Auszubildenene Pferdewirt über einen großen Erfahrungsschatz. 

Erstaunlicherweise wehrt sie sich, auf diese flache Schräge zu gehen. Besonders für das Verladetraining ist dies eine vorbereitende Übung: Heraufführen oder darüberhinweg-führen und rückwärts in Längsrichtung wieder hinunter führen. Alfonso Aguilar hält ruhig dagegen, macht aber mit dem Carrot-Stick etwas Druck. Nach kurzer Zeit hat sich Elziza beruhigt und absolviert vertrauensvoll die Übung. Und danach problemlos immer wieder auch mit mir.

Ich kann einen Kurs bei Alfonso sehr empfehlen, auch wenn unsere Berber und Araber-Berber sicherlich gelassener als andere Rassen an diese Aufgaben herangehen. Meine  Erfahrung zeigt, dass man trotz des Bodentrainings zu Hause in einem Kurs noch viel mehr gemeinsam und intensiv mit seinem Pferd  lernen kann. Vor allem, da Dr. Aguilar immer sehr individuell auf Mensch und Pferd eingeht und sich auf Herausforderungen freut. 

Eure Gea Olbricht


Weitere Infos bei: 

Gea Olbricht, Mitglied im Zuchtausschuss,  gealex@online.de

Das Buch zum Kurs: Wie Pferde lernen wollen. Kosmos-Verlag 2004.

ISBN 3-440-09484-7. 24,90 Euro