Berberkurs mit Alfonso Aguilar 25.-27.4.2010 in Nümbrecht


 „Neben allem anderen ist es wichtig, Spaß zu haben - so wirst du gleichzeitig auch lernen!“

 Alfonso Aguilar mit Kassy d'arbre mort
Alfonso Aguilar mit Kassy d'arbre mort

„Neben allem anderen ist es wichtig, Spaß zu haben - so wirst du gleichzeitig auch lernen!“


Das ist das Motto von Alfonso Aguilar – und so haben wir es übernommen! 

Keine Überraschung also, dass wir alle mit einem glücklichen Gesicht nach Hause fahren konnten. Und die Reitanlage Leckebusch hat ihr Übriges getan, um Mensch und Pferd bei diesem spannnenden Event auch zu entspannen. 

Der Spaß begann am Sonntag Nachmittag bei unserem flotten Ausritt mit 15 Reitern über zwei Stunden, die in Bernd und Anne Osterhammel zwei versierte lokale Rittführer hatten. 

Zur gleichen Zeit brütete nur wenige Kilometer weiter im schönsten Sonnenschein, aber dennoch ernsthaft, der VFZB-Vorstand mit dem Zuchtausschuss über aktuellen Themen. Am Abend wurden Reiter und VFZB-Vorstand beim Grillen köstlich von der Familie Osterhammel, KW und Petra bewirtet.

Am nächsten Morgen um 10.00 Uhr warteten wir nun alle gespannt auf den Kurs. „Wer ist dieser Alfonso und wie wird mein Pferd reagieren? Und mein Pferd kennt ja gar keine Halle!“ Diese Bedenken wurden ganz schnell angesichts der angenehmen Atmosphäre und der persönlichen, freundlichen Art von Alfonso zerstreut. Einige Teilnehmer genossen die Grundlagen der Bodenarbeit, andere lernten ihre Pferde bei anspruchsvolleren Übungen kennen.

Bei der Einführung im schönen Reiterstüble bei Petra Leckebusch
Bei der Einführung im schönen Reiterstüble bei Petra Leckebusch
 Berberwallach Mimoum
Berberwallach Mimoum
Alfonso erläutert die  Vorteile einer Pulsmessung bei Pferden im Training
Alfonso erläutert die Vorteile einer Pulsmessung bei Pferden im Training
Wie dosiert man den Zug auf das Führseil richtig? Christiane beim praktischen Versuch
Wie dosiert man den Zug auf das Führseil richtig? Christiane beim praktischen Versuch
 Felina beim bereitwilligen Kopfabsenken mit Alfonso
Felina beim bereitwilligen Kopfabsenken mit Alfonso

Am Nachmittag war Geschicklichkeit beim Umgang mit dem Führstrick gefragt nach dem Motto: „Wie kann ich mein Pferd vom Boden aus optimaler bewegen“. Gar nicht so einfach, aber nach einiger Übung sah es bei allen sehr professionell und fast so lässig wie beim Lassowerfen aus! 

Nachdem "Warmmachen" der Teilnehmer arbeiteten die zwei Gruppen mit ihren Pferden an herausfordernden Trailhindernissen: eine Wasserdurchquerung, schmale Gassen, kleine Sprünge und viel mehr wurden mit viel Spaß und einigen Lernerfolgen bewältigt.

 Petra und Jayha bei der Übung "Bergziege"
Petra und Jayha bei der Übung "Bergziege"
Ouafissia soll durch die enge Gasse folgen
Ouafissia soll durch die enge Gasse folgen
Springberber der Erste
Springberber der Erste
Der Zweite
Der Zweite

Und der Dritte.
Und der Dritte.

Das Highlight des Tages stellte der Vortrag von Alfonso dar, der zum ersten Mal in Deutschland einen Teil seiner Forschung  in einem Power Point Vortrag präsentierte. Er stellte einen Verhaltenstest für Zuchthengste vor, der eventuell die Hengstleistungsprüfung über 60 Tage schon im Vorfeld für einige Hengste ersetzen könnte, da er bestimmte Verhaltensmuster schon im frühen Alter sichtbar machen kann.

Der Kurstag endete mit einem Stammtisch in einem Nümbrechter Restaurant, zu dem sich auch noch andere Berberfreunde gesellten. 

Für den zweiten Kurstag stellte sich die Frage: „Was kann ich schon von meinem Pferd verlangen bzw. was will ich heute Besonderes wissen?“  Aber erst einmal zeigte uns Alfonso interessante Knoten zum Anbinden, Fixieren und als Halfterersatz.

Dann wollten alle Teilnehmer im Roundpen  liberty work ausprobieren. Zwei Pferden wurde ein Bauchgurt mit einem Herzfrequenz-Sensor angelegt. Das Ergebnis war für die Besitzerinnen überraschend – Herzfrequenz und offenbares Verhalten stimmten nicht ganz überein. Die beiden Besitzerinnen waren froh, einmal einen Einblick „in das Innere“ ihres Pferdes gewonnen zu haben.

Am Nachmittag hatten einige Teilnehmer besonderen Spaß daran, den Trailparcours vom Vortag zu reiten.


Aber alle beschäftigte die Frage: „Wie geht der Verhaltenstest in der Praxis vonstatten, den Alfonso am Vorabend vorgestellt hatte?“


Da der Hengst „Hamour“ (Harrid) in unmittelbarer Nähe lebt und seine Besitzerin Anne Osterhammel sich auch netterweise gleich bereit erklärte, uns ihren Hengst für den Verhaltenstest zu Verfügung zu stellen, wurde also „Hamour“ unser Testpferd. Und er machte es prima und wir konnten bei der Vorstellung viel über Pferdeverhalten und Hengste lernen. 

Hamour musste alle Aufgaben mit einem ihm unbekannten Helfer bewältigen
Hamour musste alle Aufgaben mit einem ihm unbekannten Helfer bewältigen

Zusammengefasst kann man sagen: Sowohl die Teilnehmer mit Pferd als auch die Zuschauer kamen sicherlich  auf ihre Kosten!

Am ersten Tag lernte man sein Pferd erst einmal bei ungewohnten Übungen bei der Bodenarbeit in ungewohnter Umgebung kennen. Und dann auch noch in einer Halle, die einige der teilnehmenden Pferde noch nicht kannten. Mensch und Pferd waren voll damit  beschäftigt, „Wegschicken“ und andere fundamentale Elemente der Bodenarbeit und der Kommunikation zu erkunden. Oder einfach nur „Dominanz“ zu üben.

Alfonso konnte an diesen zwei Tagen sehr viele unterschiedliche Berber-und Araber-Berberpferde kennenlernen und zeigte sich von unserer Rasse sehr angetan. Er konnte an den Pferden zeigen, dass Berber- und Araber-Berber gerne und meist auch sehr schnell lernen, und man sehr sparsam mit Übungswiederholungen sehr sparsam sein muss.  

Übrigens: Eine Teilnehmerin hat dienstlich teilgenommen: in einer der nächsten Ausgaben der „Cavallo“ wird eine Bericht über unseren Kurs erscheinen.

Bericht: Gea Olbricht

Bilder: Gea Olbricht und Andrea Gimmler