Dies ist das Tagebuch von „Filu“ und Beate R. Filu wurde am 16.06.2006 in Niedersachsen geboren. Ihr Papa ist der Berberhengst „Wasiem“ und die Mutter die Araber-Berberstute „Jemala“. Sie wuchs artgerecht in einer kleinen Pferdeherde und in engem Kontakt zu  „ihrer“ Menschenfamilie auf.

Beate hat trotz erheblicher schlechter Erfahrungen mit Pferden und vielen Ängsten und Vorbehalten ihr Herz an die junge Araber-Berber Stute „Filu“ verloren. Sie hat sich getraut, das Abenteuer „ein Pferd von Anfang an“ zu wagen.

Vielleicht können sich einige Berberpferdebesitzer noch an ihre Anfänge und Erfahrungen mit Pferden erinnern und wissen noch, wie lang der Weg zum passenden Pferd war.

Dieser Bericht macht Mut ,sich auf das Abenteuer Jungpferd/Absetzer(vorrausgesetzt man hat kompetenten,pferdeerfahrenen Beistand) einzulassen.

Gerade das Berberpferd mit seiner Verträglichkeit,seinem Mut, seiner Nervenstärke und seinem einzigartigem Willen sich „seinem“ Menschen anzuschließen, belohnt diese Mühe mit Umgänglichkeit, Sicherheit und Gelehrigkeit.

 

Samstag, 15. 9. 2007

Hier lerne ich Filu kennen. Eine Woche später habe ich sie gekauft.

Dagmar schickt mir diese Fotos von Filu - wow - was für ein schönes Pferd
Dagmar schickt mir diese Fotos von Filu - wow - was für ein schönes Pferd

Freitag, 12. 10. 07

Dagmar und Wolfgang bringen mir Filu nach Rosbach in einen Pensionsstall, in dem auch meine Freundin Stefanie ihre ältere Stute Rica untergebracht hat. Der Stall liegt 35 Autominuten von Frankfurt entfernt auf dem Lande und ist dadurch für uns gut erreichbar. Esgibt  große Paddockboxen für jeweils 2 Pferde und für Frankfurter Verhältnisse enorm viel Weiden. Ich bin wahnsinnig aufgeregt und freue mich sehr auf das Pferdchen. Immer wieder habe ich meine Entscheidung überdacht, auch gezweifelt, ob ich mir nicht zu viel zumuten will.

Meine Erfahrungen mit meinem ersten Pferd „ Malve“, einer Haflingerstute, die mit 3 1/ 2 Jahren zu mir (völlig unerzogen) kam, haben mich ziemlich verängstigt. Ein steigendes Pferd, ein beißendes Pferd, eines, was eigentlich mit mir als Anfängerin gemacht hat, was es wollte. Letztendlich wurde unsere Beziehung so schwierig,daß ich sie verkauft habe.

         

Umso mehr wundere ich mich, wie ruhig Filu hier ankommt und auch nach einigem Zögern (und noch steifen Beinen von der 5 stündigen Fahrt) vom Hänger geht.

Wir stellen sie zunächst auf eine Weide zu zwei anderen Stuten. Allerdings wird sie da nicht angenommen, eigentlich sofort verjagt. Aber sie bleibt neugierig, trabt die Wiese ab, um die Ausmaße zu erkunden, versucht immer wieder mit ihren Artgenossen in Kontakt zu kommen, oder kommt zu Dagmar und auch zu mir!!! Ich bin hin und weg, führe sie dann sehr stolz und mittlerweile sehr aufgeregt in ihre Paddockbox, die sie zunächst allein bewohnt. Auch dort schaut sie sich alles gelassen an.


Samstag,13.10.07

Am nächsten Tag fahren Dagmar, Stefanie und ich nach Rossbach . Dagmar will mir zeigen wie sie bisher mit der Stute umgegangen ist und was sie schon kann, worauf ich bestehen soll und wo ich ein Auge zudrücken sollte. Meine Erfahrung mit jungen Pferden ist schlecht bis null  und meine Vorbehalte groß.

Wir gehen zur Weide, mittlerweile steht Filu mit den anderen auf der Stutenweide - abseits. Die anderen haben wenig Interesse an ihr, oder schicken sie weg.

Dagmar sagt, ich soll auf Filu zugehen, sie rufen und warten, ob sie kommt. Das tue ich, gehe weiter auf sie zu, als sie nicht kommt und dann setzt sie sich in Bewegung zu mir.

Ich bin begeistert, lege ihr das Halfter an und schwanke neben aller Begeisterung zwischen Unsicherheit, Glück und  Muffesausen. Was passiert wenn....? Zunächst nichts, außer dass sie problemlos mitkommt, sich führen und anbinden läßt.

Beim Putzen ist sie zappelig und ich auch. Dagmar zeigt mir wo und wie ich sie anfassen kann, wie ich putzen kann, nicht zu zaghaft und das Hufe heben, wovor ich immer Angst habe. Schon allein den Huf richtig zu umfassen, fällt mir schwer. Ich bin eher zu vorsichtig, nicht klar und natürlich hampelt sie - sehr verhalten allerdings - bei mir rum. Ich lerne:

das Bein bewegen - wackeln - wenn sie den Huf wegziehen will, die Fesseln ganz umfassen und auch ein bissl Vertrauen in sie haben, Sie ist wirklich im Gegensatz zu mir die Ruhe in Person.

Danach üben ich im Roundpen  verschiedene Möglichkeiten ein Pferd zu führen und welche Filu kennt.

Wichtig: immer von beiden Seiten führen. Filu macht alles tadellos.

Nach 20 Minuten sind wir beide geschafft und sie kommt auf die Weide.

 

 

Sonnag,14.10.07

Wir fahren alle morgens nach Rosbach.

Dagmar und Wolfgang verabschieden sich von uns und  Filu und fahren nach Hause .

Filu steht mit den anderen auf einer riesigen Weide und  kommt als ich sie rufe, ich kann kaum glauben, dass es tatsächlich funktioniert, bin skeptisch.

 Stefanie und ich entschließen uns, gleich mit den Pferden - Rica und Filu- spazieren zu gehen. Der Spaziergang ist toll, Filu ist ruhig, interessiert und gelehrig. Auch mit Rica gibt es keine Probleme, sie beschnuppern sich kurz und das war es.

Ich lerne: Filu muss entweder Kopf an Schulter, oder Schulter an Schulter laufen  - für eines von Beiden muss ich mich entscheiden und dann die entsprechenden Kommandos geben - mit der Gerte leicht touchieren,wenn sie zurückfällt, oder mit ihr bremsen, wenn sie mich überholen will. Loben, loben, loben!!! Klappt ganz gut, Filu lernt schneller als ich.

Danach kommt sie auf die Weide. Wir haben uns entschlossen, Rica von der anderen Gruppe in diese Gruppe zu wechseln. Klappt - die beiden tun sich zusammen und wr entscheiden, sie gemeinsam in eine große Paddockbox zu stellen.


Montag 15.10.07

Ich fahre alleine zu Filu, hole sie aus der Box, was leicht ist. Vorher knuddel  ich sie ein bissl, rede mit ihr und peile die Lage. Ich bin wahnsinnig aufgeregt und ängstlich. Schaffe ich das alles, was macht Filu, wie ist sie drauf, fängt sie schon an, meine Schwäche und ihre Kraft zu spüren. Alles Quatsch - sie läßt sich leicht aus der Box führen, anbinden und....., mit dem putzen klappt es nicht so wie ich es mir gewünscht habe, Sie zappelt hin und her, keine Spur von Geradestehen und ich bin ratlos. Schaffe es aber nach einigem Üben, sie wenigstens einige Zeit in die gerade Position zu stellen. Allerdings gebe ich wohl zu unklare Hinweise, sie weiß nicht richtig, was zu tun ist.

Hufe heben klappt vorne gut, hinten „vertritt“ mich eine Stallkollegin, weil ich mich nicht traue. Sie meint allerdings meine Angst sei unbegründet: „ Die ist ja so lieb, die macht das klasse“ - finde ich auch, trotzdem!!

Danach bringe ich sie in die Box und fange an zu misten. Hier: klare Ansage an Filu - bleib außerhalb der Box, stell  Dich auf den Paddock, solange ich arbeite. Zwei/ drei deutliche Hinweise und es funktioniert. Sie bleibt stehen - außerhalb und ich kann in Ruhe misten. Rica und Filu verstehen sich gut, stehen dicht an dicht und Filu darf sogar aus dem Eimer von Rica mitfressen.

 

Dienstag, 16. 10. 07

Programm: putzen, Hufe haben, spazieren gehen.

Beim Putzen komme ich an meine Grenzen, Filu hampelt ziemlich hin und her, ich bringe sie nicht zur Ruhe. Stefanie schafft das mit wenigen Handgriffen, ich bin beeindruckt und ein bissl verzweifelt. Aber es ist nichts wovor ich Angst haben muss.

Hufe heben gelingt gut, ich wieder vorne, Stefanie hinten . Keine Wegziehen - gut.

Danach gehen wir spazieren, wieder führen von beiden Seiten, sogar eine 8 um Bäume herum,antraben, verlangsamen. Filu macht alles mit. Als wir sie dann aber auf die Weide bringen, spurtet sie sofort nach Halfter ablegen los. War wohl zu lange. Morgen putze ich nur 5 Minuten, danach gehe ich 15 - 20 Minuten ins roundpen.

 

Mittwoch 17. 10. 07

Schön und gut war‘s heute. Ich gehe mit einer klaren Aufgabenstellung zu Filu

1. Mittig stehen bleiben beim Putzen - das höchstens 10 Minuten(die doppelte Zeit, die ich mir gestern vorgenommen habe)

 2. Führen im Roundpen, anhalten auf schschsch und rücktreten auf ssssss.

 

Beim Putzen zappelt sie anfangs wieder sehr rum, lehnt sich an die Wand an, mal rechts, mal links, ich stelle sie aber mit Hilfe von Gerte immer wieder in die Mitte, schaffe es auch mal mit Kopfdrehung und -absenkung.  Zum Schluss steht sie 2-3 Minuten ruhig in der Mitte, bleibt auch da wenn ich die Seite wechsle,

Hufe heben vorne +++, hinten traue ich mich noch nicht.

Das Führen im Roundpen ist kein größeres Problem, sie weicht gut aus, wenn ich sie z. B: auf der linken Seite führe und nach rechts gehen möchte. Wenn sie mir zu nahe kommt, gebe ich ihr den Abstand vor, bleibe konsequent.

Antraben gelingt mir nicht so gut, ich glaub aber, es liegt an unklarer Signalgabe, ich merke richtig, wie sie überlegt. Beende aber die Übung mit Anhalten = Schhhh und zurücktreten = SSSSS. Macht sie gut.

Misten ist kein Problem, ich weise sie nach außen und sie geht, das hat sie schon gelernt.

 

 

Donnerstag, 18. 10. 07

Mit dem Spaziergang wird es wegen Dunkelheit nichts. Ich gehe in die Box, Filu kommt gleich auf mich zu, ich knuddel sie ein bissl und nehme sie dann problemlos raus. Will sie wieder mittig stellen, was aber nur kurze Zeit gelingt, meist dreht sie sich, sobald ich mit dem Putzen beginne, zur Wand hin. Ich frage Regine, ob sie mir beim Hufe heben Ich habe mir überlegt, das Mittig-stehen, sein zu lassen und mich zunächst aufs Putzen zu konzentrieren. Bin meist beschäftigt, sie in Ruhe zu halten, so bald ich eine Bürste anlegen, das stresst mich total und ich komme zu nichts, außer dem Hin- und Herschicken.

 

 

Freitag, 19. 10. 07

Heute bin ich ganz alleine auf dem Hof, es ist tatsächlich niemand da.

Gehe zunächst auf die Weide, Filu kommt auf mich zu und bekommt ihr Leckerli, danach gehe ich mit Rica und den Hunden spazieren, mit Filu möchte ich noch nicht alleine gehen.

Danach nochmal zu Filu auf die Weide, soll ich sie holen, alleine von den anderen wegführen? Bin unsicher, entscheide mich, sie zu holen und sie vor der Weide am Führstrick grasen zu lassen, was auch gut geht. Danach will ich auf dem Platz mit ihr führen üben, frage Petra, die mittlerweile da ist, ob sie mit mir kommt. Es tropft laut vom Dach runter und ich befürchte, dass  sich Filu erschreckt - ist aber unbegründet. Petra und ich plaudern etwas und ich verweise Filu in die Schranken, als sie sich an mir schubbern will. Führen  auf dem Platz gelingt gut, auch antraben, anhalten, länger stehen allerdings nicht - Filu stellt sich immer mit dem Kopf zu mir - ich sie wieder  zurück. Nach 10 Minuten beende ich die Übung und binde sie an zum Putzen, was allerdings nicht so gut verläuft. Sie geht vor und zurück, seitlich, jedes Mal wenn ich sie anfasse, setzt sie sich irgendwie in Bewegung. Mit viel Konsequenz schaffe ich es, dass sie 1-2 Minutenruhig stehen bleibt, danach binde ich sie los und führe sie sofort in die Box und belohne sie nach dem Abhalftern mit einer Leckerei.

Abends ruft Dagmar (ihre Ziehmutter/Züchterin)an - ich erzähle alles und sie „entlässt“ mich so zu sagen in die Ruhe: nicht so viel machen, dem Pferdchen und mir Pausen gönnen, nicht jeden Tag üben, sondern einfach auch mal nur da sein und sie beobachten, knuddeln.


Dienstag, 23. 10. 07

Heute war ich alleine bei Filu - gehe mit ihr auf den Reitplatz und führe sie, rechte Seite, linke Seite, weichen und folgen, anhalten, antraben, klappt alles gut. Bin recht schnell - 10 Minuten, Filu kaut nach kurzer Zeit. Ich will noch im Roundpen freilaufend üben, Filu ist ziemlich aufgeregt, weiß nicht, was sie tun soll, galoppiert an und will raus. Wenn sie in der Mitte, oder an der Seite stehen bleibt, gehe ich auf sie zu, schicke sie auch schon mal weg, aber ich merke, dass es eigentlich viel zu viel ist. Breche dann ab - lasse sie kurz alleine (1 Minute vielleicht) weil ich die Tür zum Stall öffnen will, die immer zuklappt, wenn man sie nicht feststellt. Schlechte Idee,sie regt sich total auf, wiehert und rennt hin und her und ist wohl heilfroh, dass sie nicht mehr alleine ist und ich bin es, weil nichts passiert ist.

Später, auf der Weide, kommt sie dann trotzdem auf mich zu.

 

Bin nach wie vor unsicher und leicht zu erschrecken - blöd

 

 

Donnerstag, 25. 10. 07

 

Schön war‘s heute, habe sie von der Weide geholt, bin mit ihr wieder auf dem Platz und habe führen, weichen, drehen geübt. Machte sie gut, wollte zwar an der Tür im Richtung raus, habe ihr aber klar gemacht, dass sie bleiben muss. Fing an mit mir zu spielen, auszutesten - schnappte nach meiner Hand- aber auch das war nach einem klaren Hinweis kein Problem, sie senkte den Kopf und fing an zu kauen und die Zunge rauszustrecken. Zurück auf der Weide ließ sie sich zum 1. Mal von mir ohne Kopfschütteln das Halfter abnehmen - dafür gab‘s ein Leckerli und Streicheleinheiten - dann habe ich sie weggeschickt. Später ging ich noch mal zur Weide und habe sie gerufen, sie kam laut wiehernd angelaufen, na wenn das nix ist!

Dienstag, 30. 10.07

Klasse, klasse, klasse - gehe alleine mit ihr ins Gelände, alles kein Problem. Später anbinden und putzen, ich glaube, sie hat verstanden, was ich von ihr „vor der Wand“ will,

Auf alle Fälle steht sie ziemlich lange ruhig da und läßt sich putzen.

Hab das Gefühl, dass sie sich freut, wenn sie was verstanden hat und ich sie lobe, auch freut, wenn ich mit ihr arbeite. Sie ist aufmerksam und wirklich cool.

 

Dienstag 13. 11. 07

Mein Gott, ich war 10 Tage nicht im Stall - Gott sei Dank ist Stefanie zwischendrin nochmal gefahren. Momentan ist zu viel bei uns los.

Regine erzählt mir als 1., dass Filu nur noch auf die Weide kommt, wenn ich sie abends reinhole. Der Grund sei, dass sie niemanden fände, der ihr helfe, die beiden Fohlen reinzubringen.2. hat Filu beim in den Stall bringen nach Biggi getreten, sei überhaupt frecher und würde auch Rica zeigen, wo der Hammer hängt..... Wow - da kriege ich erstmal einen Schreck. Ich bringe sie dann zu den beiden anderen auf die Weide, sie tut nix, obwohl ich von Weide zu Weide latsche mit ihr am Strick, weil ich die anderen erstmal nicht finde.

Mir gegenüber ist sie absolut seriös,was mich sehr freut.

 

Freitag, 16. 11. 07

Filu scheint verstanden zu haben, was es bedeutet, still zu stehen beim Putzen - zumindest ihre linke Seite ist dabei kein Problem mehr, bei der rechten wird sie noch zappelig, läßt sich aber , wenn ich sie am Halfter zusätzlich leicht halte beruhigen.

Sie wurde heute ganz schmusig, legte ihre Kopf auf meine Schulter als ich seitlich vor ihr stand und ihr den Hals kraulte, das war schön. Überhaupt glaube ich, dass sie weiss, wer ich bin und mir auch vertraut.

 

Dienstag, 4. 12. 07

Mittlerweile sind fast 3 Wochen vergangen, Filu wächst, wird weisser, zumindest um das Maul herum. Es macht mir großen Spaß mit ihr, sie lernt schnell. Heute sind wir durch große und kleine Pfützen gelaufen, was sie mal wieder so erledigte, als habe sie nichts anderes gemacht.

Was haben wir noch in den letzten Wochen gemacht:

Still stehen bleiben beim Putzen ++++

Mähne einsprühen                   ++

Über Stangen gehen und traben             ++

Gangwechsel - Schritt, antraben-Schritt   ++

Abstand halten beim Führen       +++

 

 

Tagsüber steht  sie mit Muckita und Fedajin auf die Weide - die sich alle gut verstehen.

Regine erzählt, dass die beiden Kleinen immer wie verrückt toben, steigen, sich jagen - leider sehe ich das nie,aber ich merke, dass Filu getobt hat, wenn ich abends in den Stall komme - sie ist immer total entspannt und müde

 

12. 1. 2008

Die Zeit rennt und Filu wächst. Sie ist jetzt schon ein richtig großes Pferd und hat nur noch wenig von einem Kleinkind - zumindest was ihren Körperbau anbetrifft.

Wir sind ganz gut zusammen gewachsen - ich habe keine Angst mehr, sondern bin hauptsächlich neugierig auf sie, auf uns.

Manchmal begrüßt sie mich mit einem Wiehern, wenn ich in den Stall komme und sie rufe  - das ist besonders !!

Sie ist immer sehr neugierig, läuft mir hinterher wie ein Hund und steckt ihre Nase in alles rein.

Was mir auch so gut gefällt - sie schmust gerne, senkt den Kopf ab, manchmal legt sie ihn auf meinen linken Unterarm, wenn ich sie mit der rechten Hand am Ohrenansatz kraule

 

22. 1. 08

Heute war ich wieder alleine im Stall und prompt gab es ein kleines Problem:beim Führen auf dem Platz „flüchtete“  Filu an einer Stelle des Platzes immer wieder, d.h. Sie galoppierte richtig los, fast rannte sie mich über den Haufen und ich wußte nicht, was los war.

Holte mir dann von einem erfahrenen Reiter Hilfe, der Filu an der „schlimmen“ Stelle einfach trieb (es war sehr stürmisch und man hörte genau an dieser Stelle einen großen Baum quietschen - ob es das war???), sie mit Aufmerksamkeitsübungen beschäftigte und dann mir übergab. Danach klappte es auch mit mir  und ich hatte wirklich sehr praktisch gelernt.

Filu kommt, seitdem es matschig ist, nicht mehr auf die Weide, kann sich nicht austoben und hat dementsprechend Power. Mal sehen wie es wird.

27. 1. 08

Wir haben mit dem Roundpen angefangen. Rica hält ein bissl die Ruhe drinne, während Filu schon sehr aufgeregt ihre Kreise zieht, auch mal los spurtet, auskeilt, lostobt - aber wirklich alles in Maßen. Das Roundpen ist sichtgeschlossen, was sie m.E. Verunsichert, immer wieder will sie drüber gucken, was  nicht gelingt, aber zu Folge hat, dass sie ihren Kopf nach außen richtet. Ich beruhige auch ein bissl mit Stimme, manchmal guckt sie dann auch zu mir, bleibt auch mal stehen und ganz zum Schluss ist sie entspannt, prustet und kommt, wenn ich aufhöre zu treiben und sie rufe, zu mir.

 

Mittlerweile sind schon wieder  3 Wochen vergangen.

Im Roundpen sind wir nun öfter und Filu ist entspannter, wenn auch nicht sehr begeistert da drinne. Toll finde ich es, dass es nie Reibereien zwischen der Großen und der Kleinen gibt, auch wenn Filu manchmal auf Rica drauf latscht, legt diese höchstens mal die Ohren an und dann ist es das schon. Und Rica kann auch dicht an Filu vorbeiziehen, ohne dass etwas passiert - die Rangfolgen sind wohl klar und Filu orientiert sich auch an der gelassenen Rica. Das führt u.a. dazu, dass Filu nun auch locker eine Absperrung mit Seil überwinden kann: indem sie es einfach mit der Nase hochhebt und dann drunter durchgeht.

 

 

5. 2. 08

Jetzt habe ich Filu fast 4 Monate, sie wächst wie verrückt, ist ein richtig großes Pferd schon - naja annähernd. Ich bin so viel lockerer und entspannter geworden, was sich auch an Filu bemerkbar macht. Ebenso wenn ich nervös bin, dann zappelt sie auch und ich muss erst mal durchatmen und ruhig werde, dann wird sie es auch - wenn ich schnell genug oder überhaupt meine Hippeligkeit bemerke.Sie ist einfach sehr sensibel, aufmerksam, schlau, gewitzt, neugierig und freundlich und vertrauend.

 

Ich bin einfach froh und glücklich dass ich mich für ein Pferd im allgemeinen und im besonderen natürlich für dieses wunderbare Pferdchen entschieden habe. Ich bin gespannt, wie es weitergeht, gespannt auf sie und mich und wohin mich dieses Abenteuer noch führen wird.