SCID in der Zucht mit Arabischem Vollblut


Im Arabischen Vollblutpferd und seinen verwandten Rassen kann eine sehr seltene Erbkrankheit auftreten, die mit SCID (Schwere Kombinierte Immunkrankheit) bezeichnet wird. Die SCID Einzelgenträger sind vollständig gesund und werden nicht erkannt. Bei der Verpaarung von SCID Einzelgenträgern können aber mit einer Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent nicht lebensfähige SCID Doppelgenträger auftreten. Diese Fohlen haben von jedem Elterntier dann eine SCID Erbanlage erhalten. Sie sind nicht lebensfähig und sterben in den ersten fünf Lebensmonaten.

 

Für SCID gibt es seit mehreren Jahren einen Gentest, der alle Einzelgenträger schon im Fohlenalter sicher aufdeckt. Die Einzelgenträger dürfen nicht miteinander verpaart werden. Nur so kann das Auftreten nicht lebensfähiger Fohlen verhindert werden. Träger für SCID wurden bisher nur im Arabischen Vollblutpferd und seinen verwandten Rassen nachgewiesen. Bisherige Untersuchungen zeigen ein Auftreten zwischen SCID frei (Polen), 1,5% (Brasilien), 2,8% (England) und 8,4% (USA) SCID Träger im Arabischen Vollblutpferd auf. Im Jahr 2008 wurden erstmals auch Pferdebestände in Marokko mit einem Gentest untersucht. Hierbei wurden unter 199 Arabischen Vollblutpferden 14 SCID Genträger und unter 148 Araber-Berbern sechs SCID Genträger aufgedeckt. Wir müssen davon ausgehen, dass die seltene Erbkrankheit bei entsprechenden Untersuchungen auch in weiteren Ländern nachgewiesen wird.

 

Der Gentest für SCID kann in Deutschland in mehreren Instituten schon beim Fohlen durchgeführt werden. Der VFZB Zuchtausschuss empfiehlt, die Hengstbesitzer vor einer Verpaarung mit Arabischen Vollbluthengsten und ihren verwandten Rassen, nach dem SCID Testergebnis zu befragen. Die Firma Gen Control Grub bietet den SCID Test für ca. 25 Euro an. Weitere Informationen hierzu können unsere Mitglieder auch bei Frau Bacher oder Dr. Ines von Butler-Wemken erhalten.

 

18.12.2008 vbw